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22.01.2008
SmallCapScout.com: Wenn der Markt fällt, dann fällt er!


SmallCapScout.com: Wenn der Markt fällt, dann fällt er!

Zürich, 22.01.07. 7% ging der deutsche Aktienmarkt nach unten. Das ist mal ein Wort. So große Verluste erzielte der Aktienmarkt nicht seit 9/11. Und das ist schon ein paar Jahre her. Sie sehen, das Gerede von Investmentgurus über irgendwelche Haltelinien, die den Markt stützen, gibt es nicht! Wenn der Markt fällt, dann fällt er!

Wie wir aus Insiderkreisen gehört haben, war es gestern so schlimm, dass die deutsche Börse gegen Mittag einen „Not Konferenz Call“ abhielt und die Marketmaker / Designated Sponsoren von der Pflicht entbunden hatte, Kurse zu stellen, um auf der Käuferseite präsent zu sein. Sie sehen, der Markt ist jetzt wirklich angeschlagen. Glauben Sie ja nicht, dass es einen schnelles erholen der Börsen gibt, wie wir es beim letzten Mal erlebt hatten, das sind noch keine Einstiegskurse!!!

Siehe da! Die schlechten Nachrichten reißen in den USA nicht ab. Und so kennt der Markt in den USA und anderen Märkten nur eine Richtung! Nämlich abwärts. Der Grund: nicht nur ständig schlechte Nachrichten aus der Finanzbranche. Nein, auch der nicht Finanzsektor geizt nicht mit schlechten Nachrichten.

Wir sagten Ihnen ja schon als einer der wenigen seit einem halben Jahr, dass die USA in eine Rezession schlingert. Und wir behalten mal wieder Recht! Darüber hinaus wurden wir durch ein Interview von M. Faber, besser gekannt als Dr. Doom (Dr. Unheil), in unserer Meinung bestätigt, dass in den USA einiges im Argen liegt. Wir werden Ihnen eine Zusammenhassung seiner Meinung in unserem Marktbericht liefern. Auch in Deutschland muss man nur warten können! Jede Woche eine andere Bank, die wieder Abschreibungen vornehmen muss. Aber diese Ankündigungen Häppchenweise werden uns noch bis weit in das nächste Jahr begleiten. Am Anfang stand die IKB. Nicht nur die IKB musste einräumen, dass es mehr Geld braucht, um nicht unterzugehen, nein, auch die LBBW muss abschreiben. Der Slogan der Bank „wir können alles außer Hochdeutsch“ muss erweitert werden.“ Wir können alles außer Hochdeutsch und Subprime“ müsste es richtig lauten.

Wir hatten ja gesagt, wenn die Banken die Marktrisiken Ihre Kredite richtig bewerten würden, wäre das Eigenkapital futsch. So bleiben den meisten Banken nur übrig, dem Markt in einer homöopathischen Dosis die Abschreibungen zu verabreichen. Bei der IKB ist die Stimmung bereits so schlecht, dass man schon von der Abwicklung der Bank redet. So schnell geht es von einer Ikone zum Tod geweihtem. Letzte Woche kam die HRE um die Ecke, dass es einen kleinen Wertberichtung ins Haus steht. Danach kostet die Aktie innerhalb weniger Stunden in der Spitze fast 38% weniger. Das ist Rekord in Deutschland seit bestehen des DAX. Sie sehen, wie angeschlagen der Aktienmarkt ist. Wird der Markt angelogen, recht er sich dann umso stärker! Auch das wird die Stimmung nicht weiter nach vorne bringen. Wenn man das sieht, wie der Markt solche Aktionen momentan schätzt, dann wird klar, dass immer weniger Marktteilnehmer in Akten investiert sein wollen. Und die Fonds werden die Mittelabflüsse spüren und müssen Ihrerseits Aktien verkaufen, um die Fondanteile zurückzunehmen. Nur so können Sie die Liquidität für die Fondanteilsankäufe bewältigen. Aber die HRE ist nicht allein. Die WestLB braucht auch 2 Mrd. Euro, um zu überlegen. Auch hier und man kann es auch kaum noch hören, ist wieder einmal die Subprimekrise schuld. Leider besitzen die wenigsten Landesbanken eine Geschäftsmodell (Ausnahme HSH Nord Bank als Schiffsfinanzierer), welches tragfähig ist.

Auch hat sich die Lage im Interbankensektor nur marginal verbessert! Noch immer mögen sich die Banken gegenseitig kein Geld leihen. Und wenn doch, zu horrenden Zinsen. Und jetzt geht es gerade los. Alle großen Häuser entlassen massiv Leute. Die Citigroup ist mit 45.000 Leuten Spitzenreiter. Nur die Nachricht, dass der Großmufti aus dem kleinen und feinen Emirat Abu Dhabi der Citigroup Kapital zur Verfügung stellt, konnte den Aktienkursrückgang stoppen. Aber er kriegt 11% Zinsen. Wie schlecht muss es der Citigroup gehen, wenn man zu solchen Zinssätzen handeln muss. Das ist doch unterste Bonitätsstufe und gerade einmal über einem Harz IV Empfänger.

Alle Experten gegen davon aus, dass noch 300 Mrd. USD abgeschrieben werden müssen aus dem Bankbilanzen. Das bedeutet, dass es zu einer Kontraktion der Kredite kommen wird. Denn wenn Eigenkapital flöten geht, dann müssen auch Kredite eingezogen werden! Denn Banken müssen Ihre Kredite immer mit Eigenkapital hinterlegen. Die Mechanik ist ganz einfach. Ein Euro Eigenkapital weniger bedeutet im Umkehrschluss, dass ich Kredite in Höhe von 7-9 Euro zurückfahren muss. Goldman Sachs hat das bereits gerechnet und geht von einer Reduktion der Kreditmenge von über 2.000 Mrd. USD aus. Und diese Summe hat ganz eindeutig Auswirkungen auf den Konsum und das Wachstum. Nämlich negative!

Die FED wird mit fallenden Zinsen auf die prekäre Lage reagieren. Und dieses Antizipiert der Markt bereits. 3 Monats Termingeld notieren bei 3%. In dem Euro Raum ist diese Termingeld nur mit 4,7% zu haben. Sie sehen, eine starke Zinsdifferenz. Damit scheint sich die EZB sehr viel stärker der Inflationsbekämpfung verschrieben zu haben als die FED. Diese Zinsdifferenz hat natürlich Einfluss auf den Wechselkurs.

Denn der Euro wurde lange Zeit von den Amerikanern verspottet. Der Spott war leicht nachzuvollziehen, denn auf Rohstoffe waren die Amerikaner Monopolisten. Alles wird in USD abgerechnet. Die Amerikaner brauchen nur in den Keller zu gehen und Papierschnipsel zu drucken und schon bekam man Öl, Gas, Kupfer und Gold. Wunderbar. Wie sagte Irans Präsident Ahmadinedschad beim OPEC treffen vor ein paar Woche in Riad: „Sie bekommen unser Öl und geben uns wertloses Papier“.

Doch langsam dreht sich hier was. Seit dem Eurotief im Oktober 2000 hat der Euro um 80% aufgewertet. Auch gegenüber dem Währungskorb der 44 wichtigsten Handelspartnerwährungen hat er satte 30% gut gemacht. Selbst Greenspan erteilte in seinem jüngst erschienen Buch dem Euro Absolution. Insbesondere Rumort es bei den OPEC Staaten. Viele wollen in Euro abrechnen oder schichten Ihre Währungsreserven um. Selbst Kuwait, das den Amerikanern zu verdanken hat, dass es als Staat nach dem Einmarsch der Iraker in den 90iger Jahren wieder existiert, hat seine Bindung an den Dollar aufgegeben.

Zwar ist es schwer, genaue Prognosen für den Dollar abzugeben. Von den ökonomischen Grunddaten jedenfalls könnte der Dollar weiter fallen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, wann die Zinsen in den USA erneut gesenkt werden. Denn Rezession droht. Noch nicht lange her, ging die FED von 4% Wachstum aus. Defizite in der Handelsbilanz und die Subprimekrise tun ihr übriges. Selbst Porsche plant im nächsten Jahr mit weniger Absatz und hat bereits die Lagerbestände in den USA reduziert. Wir meinen, da machen sich viele etwas vor und sehen nicht die Realität. Rezession ist das Wort, welches man in den Mund nehmen muss.

Leider wird das Szenario aus steigenden Ölpreisen und fallenden Dollar seine Spuren hinterlassen. Auch der Krieg im Irak, der jeden Tag 1 Mrd. Dollar kostet, muss finanziert werden. Denn bis jetzt genossen die Verschuldungsweltmeister aus den USA unbegrenzten Kredit im Rest der Welt. Doch das Vertrauen schwindet. Die Immobilenkrise und die Tatsache, dass die von Ausländern in US Dollar gehalten Vermögenswerte stetig weniger wert werden, lassen viele für die Zukunft umdenken. Und damit wird es immer schwieriger Geld aufzunehmen. Bestes Beispiel ist die Citigroup: nur gegen 11% Zinsen bekommt die größte Bank der Welt Kredit.

Denn das System funktionierte wie folgt und entspricht keiner ökonomischen Theorie. Seit Jahren finanzieren die Asiaten die Amerikaner. Jeden Tag brauchen die Amerikaner Geld und zwar 2 Mrd. USD. Die bekommen sie von den Asiaten. Denn die Asiaten finanzieren den Konsumrausch der US Verbraucher. Sie verkaufen den USA T-Shirts, Autos und Fernseher und leihen ihnen das Geld dafür (auch Hauskredite), in dem Sie die USD für die verkauften Waren in den USA direkt wieder anlegen. Sich derart zu verschulden und gleichzeitig Renditen von unter 5% zu genießen ist das größte „free lunch“ der modernen Wirtschaftsgeschichte.

Auch hat der Ölpreis in der ersten Januarwoche erstmals die 100 USD pro Barrel (159 Liter) gesehen. Die Gründe dieses Anstiegs sind Einleuchtend und Simpel. Über allem schwebt die geopolitische Lage in den wichtigen Regionen. Ob Nigeria oder Iran oder der Türkei-Irak Konflikt. Über all drohen Produktionsrisiken. Denn nirgendwo gilt das Prinzip der Marktwirtschaft so rein: Angebot und Nachfrage. Und wir haben eine knappe Angebots- und Nachfragesituation. Dazu die Öllagerbestände der USA. Diese liegen unter dem Jahresdurchschnitt der letzten 5 Jahre. Dazu der schwache Dollar! Denn um einer Abwertung des Dollars zu entgegen, wird verstärkt in Rohstoffe investiert. Dazu der Öldurst der Chinesen und Inder!

Das ist leider ein Cocktail, der schlecht schmeckt. Wir glauben jedoch, dass der Ölpreis zurückgehen wird. Und zwar auf unter 70 USD! Kaufen Sie sich hier mal einen Optionsschein und spekulieren auf den fallenden Dollar! Grund: die Rezession in den USA, die die Nachfrage schwächt. Dazu werden neue Produktionen in Betrieb genommen. Biodiesel und Ethanol können die Nachfrage dämpfen. Auch die Industrie und Verbraucher sparen bei hohen Ölpreisen. Selbst die Autoindustrie denkt immer mehr an Spritverbrauch als an mehr PS. Langfristig jedoch wird wohl der Ölpreis weiter steigen. Denn 300 Mio. Amerikaner verbrauchen genauso viel wie 3,5 Mrd. Asiaten. Und das wird sich ändern, je mehr sich die Volkswirtschaften in den asiatischen Ländern ändern.

So sieht es auch die Investmentlegende M. Faber, besser bekannt als Dr. Doom. Sein Gloom, Boom & Doom Report ist legendär. Und keiner hat so ein Gespür für Krisensituationen. Die letzten Abschwünge sind von Ihm vorhergesagt worden. Er sieht die USA schon mitten in einer Rezession, auch wenn per Definition zwei auf einander folgende Quartale das BIP sinken muss. Container, Güterverkehr und Trucking Index sind rückläufig. Dazu Wohnungsbau, Einzelhandel und Finanzsektor. Zwar kann man über einen schwachen Dollar seine Rezessionsprobleme in das Ausland exportieren, doch verursacht dieses immer Inflation. Damit steigen auch die Lebenshaltungskosten in den USA. Die dümmste Anlage aus seiner Sicht. Kauf von 30 jährigen US-Anleihen für 3,5%. Schlechter geht es nicht!

Fazit:

Antizyklisch zu handeln scheint in dieser Situation noch zu früh. Wir sind auch immer für die Vorgehensweise „nur der frühe Vogel fängt den Wurm“ zu haben, doch sollte man sich in solchen Marktphasen nicht gegen den Trend stellen.

Wir sind momentan für Sie am Ball, schönen Kandidaten zu finden, der uns schöne Gewinne auf der Leerverkaufseite beschert, wie es uns bei Conergy (850% Gewinn) gelungen ist. Do it again Sam, ist unser Motto.

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